VON KOMPETENZ IN ZEITEN DES FACHKRÄFTEMANGELS
Ein Plädoyer für altersdiverse Teams
Dies drückt sich in Anforderungen von Stellenanzeigen üblicherweise darin aus, dass die notwendige Fachkenntnis über Ausbildungsabschlüsse gepaart mit entsprechender Berufserfahrung gefordert wird.
Kompetenz ist also eine Funktion aus Wissen, Fähigkeiten und Fertigkeiten auf der einen Seite und Erfahrung auf der anderen Seite. Erfahrung wiederum ist abhängig von der Zeit. Es braucht halt eine Reihe von Situationen, in denen man sein erlangtes Fachwissen unter Beweis gestellt hat. Und diese Erfahrungen sammelt man im Zeitablauf. Nur wenn beides vorhanden ist, Wissen und Erfahrung, bildet sich Kompetenz auf einem Feld aus. Unternehmen wissen das und deshalb fordern sie in der Regel beides.
In meinen Coachings für berufliche Orientierung stellt sich die Frage der Kompetenz in besonderem Maße für zwei Gruppen. Auf der einen Seite sind die jungen Berufseinsteiger, die nach erfolgreicher Ausbildung hungrig darauf sind, ihr Wissen in einen Job einzubringen und Verantwortung zu übernehmen. Auf der anderen Seite sind die älteren Arbeitnehmer, die gerne ihre teilweise langjährige Erfahrung in einem neuen Arbeitskontext einbringen wollen.
Beide Gruppen können dabei auf Widerstände stoßen. Jüngere Coachees haben bei Stellenanzeigen häufig das Gefühl, dass die „Eier legende Wollmilchsau“ gesucht wird: jung, Prädikatsexamen, Auslandsaufenthalt und drei bis fünf Jahr Berufserfahrung. Ältere Jobaspiranten sehen sich häufig einem grundsätzlichen Zweifel ausgesetzt, ob sie noch offen, willens und fähig sind, sich aktuelles Wissen anzueignen.
In Zeiten des Fachkräftemangels sind Unternehmen gezwungen, Kompromisse zu machen, d.h. zum Beispiel jüngere Mitarbeiter zu rekrutieren, auch wenn sie noch nicht über die notwendigen Erfahrungen verfügen. Hier sind Unternehmen sehr weit und es gibt diverse Maßnahmen und Modelle, um Berufseinsteigern Möglichkeiten zu eröffnen, Erfahrung zu sammeln. Nichts anderes versucht man ja z.B. über Traineeprogramme abzubilden.
Ältere Jobaspiranten, und ich meine da die Altersgruppe ab 55 Jahren, stehen bisher nicht so im Fokus der Personalentwicklung. Dabei verfügen sie mit teilweise vielfältiger Erfahrung über ein großes Potenzial, das Unternehmen meiner Erfahrung nach, noch nicht in ausreichendem Maße ausschöpfen. Hier wäre an Programme zu denken, die den „Neu“- und „Quer“-Einsteigern ermöglichen, ihr Fachwissen auf den aktuellen Stand zu bringen. Bisher erwartet man, dass entsprechende Bewerber, dies eigeninitiativ tun und auch nachweisen. Unternehmen, die dem Fachkräftemangel begegnen wollen, sollten hier umdenken und die Bereitschaft zur „Nach“-Ausbildung von potentiell interessanten Jobaspiranten entwickeln.
Die oben beschriebenen Dilemmata, mangelnde Berufserfahrung auf der einen, unzureichendes, aktuelles Wissen auf der anderen Seite, lassen sich sehr gut durch altersdiverse Teams lösen.
Wie kompetent sind ihre Teams? Verfügen sie über den optimalen Mix aus Wissen, Fähigkeiten, Fertigkeiten und Erfahrung? Sind ihre Teams diesbezüglich altersdivers aufgestellt?
Ich freue mich auf Ihre Anmerkungen und Kommentare.
Als Coach mache ich die Beobachtung, dass aktuell viele meiner Klienten Antworten auf ähnliche Fragen suchen. Diese Themen haben mich zu einer kleinen Serie von Blogposts inspiriert.
Weitere Themen folgen.
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