MIT GEFÜHL UND WELLENSCHLAG
Empathie – neu denken
Über seine Gefühle zu sprechen, steht bei Top-Managern nicht hoch im Kurs. Selbst bei jungen Führungsnachwuchskräften kann man auch heute noch die Einstellung beobachten, dass Führung viel mit Härte, Durchsetzungsvermögen und faktenbasierter Entscheidungsfindung zu tun hat. Männern fällt es (immer noch) schwerer als Frauen, sich den eigenen Emotionen zu stellen und diese zu nutzen, um Ziele zu erreichen. Dabei steht Empathie bei den Führungskompetenzen der Zukunft ganz oben. Wer Empathie als Kompetenz versteht und diese für sich und andere nutzt, wird Menschen für sich gewinnen und erfolgreich führen. Aber Empathie muss neu gedacht werden – sie ist der Schlüssel zu einer neuen Art von Führung, die in Zeiten agiler und selbst verantwortlicher Teams immer wichtiger wird: der integrativen Führung.
In einer von Ambiguitäten geprägten Welt gewinnen Kräfte, die sammeln, bündeln und vereinen an Bedeutung. Man erkennt das an einem anderen Phänomen: alles wird heutzutage hybrid! Wir sehen hybride Antriebe, sprechen von hybridem Lernen an Schulen und von hybrider Führung. Hybrid meint dabei im allgemeinen Sprachgebrauch zwei (scheinbar) gegensätzliche Pole unter einen Hut zu bringen. Wir versuchen der Komplexität Herr zu werden, indem wir einfach zwei Lösungen für ein Problem nehmen anstatt einer. Nun haben wir es aber in der Führung z.B. nicht nur mit zwei unterschiedlichen Arten von Mitarbeitern zu tun, sondern mit Individuen, die jeweils einzigartig sind, sprich mit einer tendenziell unbegrenzten Varianz an Einstellungen, Verhalten usw. Diese Vielfalt und ihr Potenzial für Höchstleistungen, individuell und im Team, zu erkennen und zur Bewältigung der betrieblichen Herausforderungen zu nutzen, ist der Kern integrativer Führung.
Dafür bedarf es Empathie. Wenn ich mein Gegenüber verstehe und nachvollziehen kann, warum mein Gegenüber so reagiert und nicht anders, kann ich viel leichter die Beziehung gestalten. Ich spüre dann, welche Form der Ansprache gerade die richtige ist und kann so mein Gegenüber schneller gewinnen und motivieren. Jeder gute Verkäufer ist empathisch, jede erfolgreiche Verhandlung beruht auf Empathie. Alle Konzepte für Erfolg im Vertrieb beruhen letztendlich auf einem Prinzip: know your customer better than yourself! Und genau das gleiche Prinzip gilt in der Führung – deshalb ist die Ausbildung von Empathie als Kernkompetenz so wichtig. Eine Einstellung, die Empathie als Gefühlsduselei oder Eigenschaft von Softies abtut, zeugt von Unreife. Reife in der Führung heißt, das eigene emotionale Profil zu kennen und zu nutzen. Empathie kann man lernen und üben – über den Weg der Selbstreflektion.
Als Coach mache ich die Beobachtung, dass aktuell viele meiner Klienten Antworten auf ähnliche Fragen suchen. Diese Themen haben mich zu einer kleinen Serie von Blogposts inspiriert.
Weitere Themen folgen.
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